Was ist eine Panikattacke?
Eine Panikattacke ist ein plötzliches und intensives Gefühl von Furcht, Angst oder Unbehagen. Dieses Gefühl tritt in der Regel ohne vorherige Warnung und oft ohne erkennbaren Grund auf. Für viele, die eine Panikattacke erleben, kann es sich so anfühlen, als ob sie einen Herzinfarkt haben oder als ob sie die Kontrolle verlieren würden.
Die Dauer einer Panikattacke kann variieren, aber sie erreicht typischerweise ihren Höhepunkt innerhalb von 10 bis 20 Minuten und lässt dann meist nach. Einige Symptome können jedoch noch Stunden nach der eigentlichen Attacke anhalten.
Panikattacke Symptome
Zu den körperlichen Symptomen einer Panikattacke gehören:
- Beschleunigter Herzschlag oder Palpitationen
- Zittern oder Schütteln
- Schwitzen
- Atemnot oder Erstickungsgefühle
- Engegefühl in der Brust oder Brustschmerzen
- Übelkeit oder Magenbeschwerden
- Schwindel, Benommenheit oder Ohnmachtsgefühl
- Hitzewallungen oder Kälteschauer
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Extremitäten
Neben den physischen Symptomen können Panikattacken auch von einer Vielzahl von emotionalen Reaktionen begleitet werden, einschließlich:
- Ein Gefühl der bevorstehenden Katastrophe oder des Todes
- Ein Gefühl von Entfremdung von sich selbst oder seiner Umgebung
- Die Angst, die Kontrolle zu verlieren oder „durchzudrehen“
Ursachen für Panikattacken
Die genauen Ursachen von Panikattacken sind komplex und nicht vollständig verstanden. Dennoch haben Wissenschaftler und Experten verschiedene Faktoren identifiziert, die zur Entstehung und zum Ausbruch von Panikattacken beitragen können:
1 Genetik
Studien haben gezeigt, dass Panikattacken und Panikstörungen in Familien gehäuft auftreten können. Das bedeutet, wenn ein Familienmitglied Panikattacken oder eine Panikstörung hat, besteht ein erhöhtes Risiko, dass auch andere Familienmitglieder davon betroffen sein könnten.
2 Hirnchemie
Neurotransmitter sind Chemikalien im Gehirn, die bei der Kommunikation zwischen Nervenzellen helfen. Ein Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter kann das Risiko für Panikattacken erhöhen. Beispielsweise kann ein Mangel an Serotonin, einem Neurotransmitter, der die Stimmung reguliert, das Risiko für Panikattacken steigern.
3 Externe Stressoren
Stressige Lebensereignisse, wie der Verlust eines geliebten Menschen, Trennungen oder finanzielle Schwierigkeiten, können zur Entwicklung oder Verschlimmerung von Panikattacken beitragen. Chronischer Stress kann das Nervensystem sensibilisieren und es anfälliger für Panikreaktionen machen.
4 Traumatische Ereignisse
Menschen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, wie beispielsweise körperlichen oder sexuellen Missbrauch, Kriegserfahrungen oder schwere Unfälle, haben ein erhöhtes Risiko für Panikattacken.
Tipp – Was versteht man unter einer toxische Beziehung?
5 Physische Ursache
Manchmal können medizinische Bedingungen oder bestimmte Medikamente das Risiko für Panikattacken erhöhen. Beispiele hierfür sind Schilddrüsenprobleme, bestimmte Arten von Asthma oder Herzprobleme.
6 Spezifische Auslöser
Für einige Menschen können bestimmte Situationen oder Orte Panikattacken auslösen. Beispielsweise können geschlossene Räume (Klaustrophobie) oder das Fliegen in einem Flugzeug für manche Menschen Auslöser sein.
7 Substanzmissbrauch
Der Missbrauch von Alkohol, Drogen oder Medikamenten kann das Risiko für Panikattacken erhöhen oder bestehende Attacken verschlimmern.
Tipp: Es sollte hervorgehoben werden, dass niemand vor Panikattacken gefeit ist, egal welches Alter, welches Geschlecht oder welche Lebenssituation er hat. Obwohl bestimmte Faktoren das Auftreten von Panikattacken wahrscheinlicher machen können, garantiert die Anwesenheit dieser Faktoren nicht zwangsläufig deren Entwicklung. Genauso ist es möglich, dass jemand, der keine offensichtlichen Risikofaktoren aufweist, dennoch Panikattacken erfährt. Die Gründe und Trigger für Panikattacken sind individuell und können für jeden unterschiedlich sein.
Sofortige Maßnahmen bei einer Panikattacke
Wenn sie auftritt, ist es entscheidend zu wissen, wie man effektiv darauf reagieren kann. Hier sind einige detaillierte Vorschläge, um die Intensität der Attacke zu reduzieren und sich wieder zu beruhigen.
1 Kontrolle über die Atmung erlangen:
- Bei einer Panikattacke kann die Atmung schnell und flach werden, was zu weiteren körperlichen Symptomen wie Schwindel oder Benommenheit führen kann.
- Indem man sich bewusst auf die Atmung konzentriert und versucht, sie zu verlangsamen und zu vertiefen, kann man dem Körper helfen, sich zu entspannen und das Gefühl der Kontrolle zurückzugewinnen.
- Ein nützlicher Tipp kann sein, in einen Beutel oder in die gefalteten Hände zu atmen, um das Kohlendioxid zurückzuführen und das Gefühl von Luftmangel zu reduzieren.
2 Ablenkungsstrategien nutzen
- Wenn das Gehirn mit einer Panikattacke beschäftigt ist, kann die bewusste Verlagerung des Fokus helfen, die Intensität der Attacke zu reduzieren.
- Das kann beispielsweise durch das Zählen von Objekten in der Umgebung, das Wiederholen eines beruhigenden Mantras oder das Anhören von Musik erreicht werden.
- Einige Menschen finden es auch hilfreich, sich körperlich zu bewegen, beispielsweise durch Gehen oder leichte Dehnübungen, um sich aus dem Zustand der Panik herauszuziehen.
3 Kommunikation
- Das Teilen der eigenen Erfahrung oder einfach das Wissen, dass jemand da ist, um zuzuhören oder Unterstützung zu bieten, kann unglaublich beruhigend sein.
- Es kann auch hilfreich sein, der Person, mit der man spricht, spezifisch zu sagen, was man in diesem Moment braucht, sei es Ruhe, Zuspruch oder einfach nur Gesellschaft.
- Falls man alleine ist, kann sogar das Anrufen eines Freundes oder eines Familienmitglieds helfen. Es gibt auch spezielle Notfallnummern oder Hotlines, die genau für solche Situationen gedacht sind.
Ressourcen und Unterstützung
Wenn du oder jemand, den du kennst, regelmäßig Panikattacken erlebt, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Ressourcen und Therapieoptionen, die helfen können.
Tipp – verdeckter Narzissmus
Fazit – Panikattacke Was tun
Panikattacken sind intensiv, oft unvorhersehbar und können das Gefühl vermitteln, dass man die Kontrolle verliert oder sogar in ernster Gefahr ist. Doch trotz ihrer beängstigenden Natur sind sie nicht gefährlich und stellen in der Regel keinen ernsthaften gesundheitlichen Risikofaktor dar. Es ist entscheidend, zu erkennen, dass man nicht allein ist und dass es Strategien und Ressourcen gibt, die helfen können.
Wenn man mit einer Panikattacke konfrontiert wird, sollte man versuchen, sich auf die Atmung zu konzentrieren, sich abzulenken und mit jemandem zu sprechen, dem man vertraut. Jeder Mensch reagiert anders, und es kann einige Versuche erfordern, um herauszufinden, welche Techniken am besten für einen selbst funktionieren.
Das Wichtigste ist, sich nicht zu schämen oder sich selbst für das Erleben von Panikattacken zu verurteilen. Stattdessen sollte man sich daran erinnern, dass Panikattacken eine menschliche Reaktion auf Stress oder Angst sind und dass es Wege gibt, sie zu bewältigen und ein erfülltes Leben zu führen.
Wichtig
Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und stellen keine medizinische Beratung dar. Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen sollten Sie stets einen qualifizierten Mediziner konsultieren. Nutzen Sie die Inhalte nicht als Ersatz für professionelle medizinische Diagnose, Behandlung oder Therapie.